Saft oder Tablette?

Üblicherweise gilt bei Nahrungsmitteln der Grundsatz: Je natürlicher und naturbelassener desto besser. Diese Empfehlung in der täglichen Ernährung zu berücksichtigen, kann problematisch sein, denn die herb-saure Note von Cranberrysaft schmeckt nicht jedem.

Cranberrysaft hat im Vergleich zu einer oralen Darreichungsform einige Nachteile. Er ist oft deutlich teurer, hat einen vergleichsweise hohen kalorischen Brennwert, muss gekühlt gelagert und in größeren Mengen vorrätig gehalten werden.

Weil er auch sehr säurehaltig ist, sollte auf den Schutz des Zahnschmelzes geachtet werden. Unverdünnter Cranberrysaft (aus den gepressten Früchten von Vaccinium macrocarpon AIT.) hat einen sehr hohen Säuregehalt und wirkt im Mund zusammenziehend. Der pH-Wert als Maß für die Säure- oder Laugenstärke einer Flüssigkeit ist bei Cranberrysaft kleiner als 2,5. Damit ist der Direktfruchtsaft von Vaccinium macrocarpon AIT. saurer als Essigsäure!

Diese Eigenschaften machen den unverdünnten Saft quasi ungenießbar. Daher wird Cranberrysaft meist stark gesüßt, was Diabetiker beachten müssen. Zudem bedeutet dies eine unnötige und vermeidbare Zucker- und Kalorienzufuhr. Cranberrysaft, einmal angebrochen, ist auch nur begrenzt haltbar und sollte gekühlt gelagert werden, was besonders auf Reisen oft umständlich und schwierig sein kann.

Eine Alternative zum Saft sind Extrakte in Tablettenform. In zwei unabhängigen Studien von Stothers sowie Kontiokari et al. wurde bewiesen, dass Tabletten mit Cranberryextrakt hinsichtlich ihrer Effektivität einem Saft ebenbürtig sind.